Geschichte
Geschichte

Über 150 Jahre Tradition und Qualität

Was 1870 als kleine Mühle in Alberswil begann, ist heute ein modernes Unternehmen mit starken Wurzeln in der Landwirtschaft. Seit über 150 Jahren begleiten wir Bäuerinnen und Bauern mit hochwertigen Produkten, persönlicher Beratung und einem klaren Bekenntnis zur Qualität. Generation für Generation wurde unser Familienbetrieb weiterentwickelt – mit Weitblick, Innovationsgeist und Bodenhaftung.

1870

1870 erwarben Anton Weibel und seine zwei Brüder Georg und Niklaus von Schongau die Wydenmühle. Mit viel Gottvertrauen, einem minimalen Eigenkapital und umso grösseren Unternehmergeist packten sie zu dritt an. Leider wurden ihnen damals Gülten (Fremdkapital) laufend gekündigt. In dieser Not verzichteten die Brüder Georg und Niklaus auf ihren Anteil, Anton Weibel und seine Gemahlin Franziska führten den Mühlebetrieb allein weiter. Dank ihrem unermüdlichen Einsatz, ihrer Geduld und Ausdauer verbesserte sich die Substanz des Betriebs zunehmend.

Zu den Gebäuden zählten damals die alte Mühle mit drei Wohnungen und einer Scheune mit einem Pferdestall, die bis auf eine Wohnung und der Scheune der Familie Weibel gehörten. Um ca. 1900 erbaute Anton Weibel zusätzlich ein Wohnhaus und eine Scheune. Seither konnte das Mühlegebäude ganz der Müllerei dienen.

Die Wydenmühle im 18. Jahrhundert, Baujahr 1623, damals im Besitz des Klosters St. Urban

1913

Wasser war in der damaligen Zeit der alleinige Energielieferant für eine Mühle. Die Verteidigung der Wasserrechte von der Buch- und Enziwigger sowie vom Rothbach und die zeitraubenden Unterhaltsarbeiten an den Bächen verschlangen viel Geld und Kraft, gehörten aber zu den wichtigsten Pflichten.
Anton Weibel wurde als Gemeindeverwalter in den Gemeinderat Willisau-Land gewählt und führte von 1901 bis 1913 gleichzeitig die Depositalkasse. Auch privat wuchsen die Aufgaben: Die Familie hatte zwei Söhne und zwei Töchter. Der ältere Sohn Anton arbeitete nach seinem Schulabgang in der Wydenmühle mit, während der jüngere Sohn Alfred den Bäckerberuf erlernte. 1913 erbaute Anton Weibel Senior für den jungen Berufsmann in Willisau eine Bäckerei. Alfred übersiedelte 1917 aus gesundheitlichen Gründen in die Wydenmühle und Bruder Anton übernahm die Bäckerei.

1917

Übernahme der Wydenmühle durch Alfred Weibel-Galliker im Abtausch der Bäckerei-Liegenschaft Anton Weibel-Meyer.

1919 – 1930

Nach dem Ersten Weltkrieg machte die allgemeine Aufbruchstimmung Investitionen nötig. 1919 kaufte Alfred Weibel seinen ersten Lastwagen (FBW), der bis 1940 in Betrieb blieb. Es war der fünfte Wagen, den die Fabrik herstellte, mit Vollgummirädern und Karbidlichtern, 3.5 T Nutzlast und einer zusätzlich montierbaren Car-Karosserie.
1927 wurde der Mühlebetrieb von der Sackmüllerei auf eine moderne Walzenmühle mit Elevatorenförderung umgestellt. Gleichzeitig wich das Wasserrad einer neuartigen Turbine.
In den goldenen zwanziger Jahren entwickelte sich die Wydenmühle erfreulich gut, umso härter war anfangs 1930 die Krise zu spüren. Um die zehnköpfige Familie zu ernähren, entfaltete Alfred Weibel all seine unternehmerischen Fähigkeiten und sicherte das Überleben der Firma, indem er den LKW für Gesellschaftsfahrten über Schweizer Pässe und ins nahe Elsass einsetzte.

Während der Krise anfangs 1930 wurde der Lastwagen für Gesellschaftfahrten umgenutzt.

1927

Einbau eines modernen Mahlautomaten mit Elevatorenförderung. (Bis dahin Sackmüllerei)

1940

1940 wurde die Einzelfirma Alfred Weibel-Galliker in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt.
Während des Zweiten Weltkrieges nahm die Wydenmühle mit der Verarbeitung von Wicken und anderen Hülsenfrüchten einen steilen Aufschwung. In der Textil- und Sperrholzindustrie fand das neue Produkt reissenden Absatz. Da technische Mahlprodukte von der Brotgetreidemüllerei getrennt werden mussten, verwirklichte Alfred Weibel 1940 mutig den Mühlenneubau.
Kurz nach dem Kriegsende brach der Markt für die kriegsbedingten Inland-Ersatzprodukte schlagartig zusammen. Neue Technologien und Ideen eroberten schnell den wieder völlig offenstehenden Weltmarkt. Die kostspieligen Bauten und Einrichtungen konnten nicht mehr im gewünschten Masse eingesetzt werden. So musste der Betrieb wiederholt den neuen Verhältnissen angepasst werden.

Der Unternehmersohn Paul Weibel während dem Zweiten Weltkrieg am Ernten.

Neubau eines Holzblockgetreidesilos mit 17 Zellen für total 320 Tonnen Getreide

1942

Bau einer neuen Getreidemühle, weil das Industriemehl von der Brotgetreidemüllerei getrennt werden musste

1950

Alfred Weibel-Galliker wandelte die Firma in eine Familien – Aktiengesellschaft um.

1952

Die 1940 gegründete Kommanditgesellschaft Weibel & Co. bestand aus Alfred Weibel-Galliker als unbeschränkt haftender Gesellschafter und vier Kommanditären, namentlich Alfred Weibel-Kilchmann, Niklaus und Franz Weibel sowie Anna Frey-Weibel. Am 1. Dezember 1951 wandelte Alfred Weibel die Kommanditgesellschaft in die heutige Familien-AG um und blieb Hauptaktionär.
Nach dem verfrühten Tod von Alfred Weibel im Jahr 1952 und dem Tod seiner Gattin Anna Weibel-Galliker 1956 übernahmen die beiden jüngsten Söhne Anton Weibel-Birrer und Paul Weibel-Schwegler die Verantwortung in 3. Generation. Anton Weibel als technischer Leiter und Paul Weibel als kaufmännischer Leiter sicherten mit Ihrem Engagement den Fortbestand des Familienunternehmens.

Die 3. Generation Paul Weibel-Schwegler (kaufm. Leiter) und Anton Weibel-Birrer (techn. Leiter)

1956

Aufgrund der sich anbahnenden Hochkonjunktur, dem vermehrten Fleischkonsum und dem entsprechend steigenden Bedarf an Futtermitteln mussten neue Wege eingeschlagen werden. Die beiden Jungunternehmer entschlossen sich 1956, auf die Karte Mischfutter zu setzen. Die Entwicklung auf dem Futtermittelsektor erforderte wiederum bedeutende technische Neuerungen und grosse Investitionen. Der landwirtschaftliche Pachtbetrieb wurde aufgelöst und dafür ein moderner Zuchtbetrieb mit einer Schweinemast aufgebaut. Der Wydenmühle gelang es damit, Markterfahrungen mit Mischfutterprodukten zu sammeln und diese im eigenen Versuchsbetrieb zu prüfen. So baute die Mühle das Kundennetz für Mischfutter stetig und seriös aus. Um sich ganz auf den Futtermittelmarkt zu konzentrieren, gaben Anton und Paul Weibel 1967 die Handelsmüllerei auf.

Zentrale Steuerung der Mischfutterfabrikationsanlage

1962

Neubau eines Lagerhauses

1964

Bau der neuen Siloanlagen

1964

Bau eines Schweinemaststalles sowie Umbau der Viehscheune in einen Schweinzuchtstall (Versuchsbetrieb)

1967

Die 1967 erbaute Mischfutterfabrikationsanlage ermöglichte eine Stundenproduktion von bis zu acht Tonnen. Forschung und Marketing spielten eine immer grössere Rolle. Anton und Paul Weibel schlossen sich der Interessengruppe UNION-FUTTER an. Dieser Entschluss – begleitet von hohem Qualitätsdenken und stetiger Kundennähe – sicherte der Wydenmühle eine bedeutende Marktstellung.

Der erste (Spezial-)Computer der Wydenmühle für UNION-FUTTER im Jahr 1968

1970

100-Jahr-Feier „Wydenmühle im Besitze der Familie Weibel“

1979

Eintritt von Werner Weibel (Sohn von Paul Weibel) und Roland Weibel (Sohn von Anton Weibel) in die Firma

1986

Gründung der UFZ AG (UNION-FUTTER-Zentrum AG)

1987

Einbau einer Getreidetrocknungsanlage

1988

Bau einer neuen Würfelpressanlage und Einbau eines Computers für die Mischfutterfabrikation

1989

Eintritt von Peter Weibel (Sohn von Paul Weibel)

1995

Seit 1950 durften Anton Weibel-Birrer und Paul Weibel-Schwegler mit Erfolg das Familienunternehmen Wydenmühle leiten. Im Jubiläumsjahr 1995, 125 Jahre nach der Firmengründung, übergaben sie das angesehene Traditionsunternehmen an die 4. Generation: Roland Weibel-Iten, Werner Weibel-Mäder und Peter Weibel übernahmen die Leitung.
Unter dem Credo «Das Alte bewahren und das Neue suchen» folgten weitere Innovationen. Um den stetig steigenden Mischfutterumsatz termingerecht auszuliefern, wurden im Jahr 2001 neue Fertigfutter- und Verladezellen erbaut. Zusätzlich wurde eine zweite Würfelpresslinie installiert. Durch diese Massnahmen wurde die Wydenmühle in der Produktion flexibler und konnte die Auslieferungen besser koordinieren.

Tag der offenen Tür anlässlich des 125-Jahr-Jubiläums 1995

2001

Neubau von Fertigfutter- und Verladezellen sowie neue Presslinie

2003

Umstellung aller AFP-Ringbetriebe auf das IPS-Label

2004

2004 wurden die alten Aluminium-Silos sowie das Wohnhaus abgerissen und ein neues Beton-Getreidesilo mit 32 Zellen gebaut. Es war bis dato eine der grössten Investitionen und versprach weitere Vorteile wie grössere und bessere Lagerkapazität, neue und leistungsfähige Getreideannahme und eine zusätzliche Schlagmühle, die vollautomatisch in der Nacht betrieben werden konnte (Nachtvermahlung). Zehn Jahre später folgte der Bau des Fertigfutterlagers mit dem neuen «Verkauf ab Rampe».

Die alte Getreidesiloanlage aus Aluminium (1’500 Tonnen Inhalt) hatte 2004 ausgedient.

2006

Umbau des Bürogebäudes

2009

Seit 2009 ist Patrick Weibel, Sohn von Werner Weibel und 5. Generation, als Geschäftsleiter im Familienunternehmen. Dieser Schritt kam für den damals 25-Jährigen etwas früh und nicht ganz geplant. Da sich Peter Weibel entschieden hatte, mit seiner Familie nach Australien auszuwandern und dort eine Farm zu betreiben, wurde dieser Prozess jedoch beschleunigt.

2010

Pflichtlagerbetreuung in Hüswil (Lagerhaus) von Lagerhausgenossenschaft Bern

2012

2012 wurde Union Futter Zentrum AG übernommen und seither als Tochterfirma WydenZentrum AG weitergeführt. Das Kompetenzzentrum erarbeitet individuelle Futtermittelrezepturen für kleine und mittlere Mühlenbetriebe. Durch optimal auf die Bedürfnisse abgestimmtes Qualitätsfutter zu fairen Preisen wird eine effiziente und wirtschaftliche Tierproduktion ermöglicht. Zudem werden Landwirte in Fragen rund um Fütterung, Gesundheit und Haltung beraten.
Diese Übernahme war ein wichtiger Schritt für den Erfolg und sicherte die Eigen- und Selbständigkeit sowie das Weiterführen des Optimierungsprogramms und der Marke UNION-FUTTER.

Mit BestMix können Mischfutterrezepturen effizient und verlässlich berechnet werden.

Neues Geschäftsleitungsmitglied Patrick Weibel (5. Generation)

2014/15

Nach dem Landkauf (vormals Standort der alten Viehscheune) der Nachbarfamilie Egli konnte die Wydenmühle mit dem Bau des neuen Sacklagers beginnen. Weibel & Co. AG wollte ihren Kunden damit eine zusätzliche Möglichkeit zur einfachen Warenabholung bieten. Gleichzeitig benötigte die Wydenmühle mehr Platz für die Paletten, da von 50 kg- auf 25 kg-Säcke umgestellt werden musste.
Im Verlauf der Bautätigkeiten offenbarte sich ein neues Ziel. Um sämtliche Kundenbedürfnisse zu erfüllen, entschieden sich die innovativen Unternehmer für ein komplettes Agrar-Abholcenter. «Verkauf ab Rampe» wurde 2014 eröffnet und das Sortiment wird laufend erweitert. Weibel & Co. AG wird die offizielle regionale Verkaufsstelle von Landwirtschaftssamen, Futterbau- und Übersaatmischungen sowie Saatgetreide der Eric Schweizer AG.

2004 wurde das neue Getreidesilo gebaut, 2014 das Fertigfutterlager sowie «Verkauf ab Rampe»

2015 – 2019

Zwischen 2015 und 2019 wurden die Büroräumlichkeiten der Weibel & Co. AG erweitert und modernisiert. Auch musste der Betonsilo durch eine Spezialfirma saniert werden.
Im Jahr 2017 startete die Tochterfirma WydenZentrum AG eine enge Zusammenarbeit mit der neu gegründete Anitech SA mit Hauptsitz in Yvonand (Kt. Waadt), die regionale Futtermittelmühlen sowie deren Kunden rund ums Thema Tierernährung unterstützt. Verkauft werden hauptsächlich Mineralstoff- und Vitaminvormischungen sowie Futterspezialitäten. Mit grossem Fachwissen hilft der technische Dienst den Mühlen dabei, die besten Lösungen für ihre Tierhalter und Landwirte zu finden.
Seither bezieht die Wydenmühle die Vormischungen für sämtliche Mischfutter von diesem starken Verbund. Je nach Tiergattung stehen zahlreiche Fachspezialisten für Beratung und Rezepturen zur Verfügung.

Seit 2017 arbeiten Anitech SA und WydenZentrum AG eng zusammen.

2020

Das Familienunternehmen Weibel & Co. AG hat allen Grund zum Feiern: 2020 kann die Wydenmühle unter der Leitung der 4. und 5. Generation bereits auf 150 Jahre Erfolg zurückschauen. Dabei wird weiter in die Zukunft investiert. Unter anderem wurde eine Ersatz-Dampfanlage (Prozesswärme) eingebaut. Zudem lancierte Weibel & Co. AG pünktlich zum Jubiläumsjahr die neue und einzigartige Futterstruktur Wydenmühle-Kompakt. Diese Produktionslinie ist ein exklusives Herstellungsverfahren von Mischfutter für Schweine und Geflügel, das in der Tierernährung schweizweit einmalig ist und für den Tierhalter viele Vorteile bringt.
2020 war auch das Corona-Jahr. Vom Bund wurde die Wydenmühle als versorgungsrelevant eingestuft, was die Wichtigkeit der Tätigkeit unterstreicht. Einziger Wehmutstropfen: Die Jubiläumsfeierlichkeiten mussten abgesagt werden.

Im Jahr 2020 feiert das Familienunternehmen das 150-Jahr-Jubiläum.

2020

Einbau Ersatz-Dampfanlage und neue Produktionslinie für Wydenmühle-Kompakt®